Vorwort im Kunstband Teil 1
Der eine oder andere, der sich der Mühe unterziehen wird, diesen Kunstband meiner Bilder-Welt und den Text meines Welt-Bildes aufmerksam anzuschauen und zu lesen, wird sich vielleicht
fragen: Warum schreibt er, der Künstler selbst, und warum zitiert er immer wieder Hölderlin?
Kunsthistoriker vom Schlage Gustav René Hockes („Phantastik der Sehnsucht“), die meinem Werk gerecht werden könnten, sind nicht mehr in unserer nivellierten Kulturwelt. Jedes Gespräch mit einem eventuellen Autor scheitert bereits an zeitgeistbedingter moralischer Vorzensur. Ich sehe einen Automatismus kultureller Vereinheitli- chung der heutigen Kulturschreiber mit ihrer genormten Kritik als dramatisch geistige Mangelerscheinung, der ich mich nicht beugen kann. Lieber eine etwas holprige Sprache als diese Negativ-Auslese Mentizidgeschädigter!
In der solitären Turm-Welt hölderlinscher Einsamkeit sehe ich hin- gegen kein trostloses Leiden, sondern eher heiteres Kapital reiner Anschauung und der Wiederverzauberung der Welt. Es sind die
Tiefen archaischer Gelüste, aber auch die helle Geistigkeit des griechischen Mythos und des christlichen Glaubens mit seiner orientierungs- stiftenden Kraft, die immer wieder mein Innerstes tief bewegen.
Und immer wieder drängt es sich uns auf, dass es etwas Einfaches, Unzerlegbares gibt, ein Element des Seins
WITTGENSTEIN