Moderne Scherenschnittkünstlerin – das bin ich heute. Aber schon als Kind betrachtete ich mich als Künstlerin und Illustratorin. Geboren 1981 in Bonn, studierte ich daher später bis 2006 angewandte Kunst und Design. Bereits ein Jahr vor meinem Diplom begann ich meine freiberufliche Tätigkeit als Grafikdesignerin und Illustratorin. Ich setze meine Arbeiten schon immer mit verschiedenen Medien um, wichtig ist mir dabei die Verschmelzung von traditionellen und modernen Techniken. Dabei fühle ich mich von keiner anderen Technik so sehr in den Bann gezogen als vom Scherenschnitt. Die Bezeichnung mag in diesem Fall etwas irreführend sein, da ich ausschließlich mit dem Skalpell arbeite. Dieses Werkzeug erlaubt mir eine Präzision und Liebe zum Detail, wie es mir mit einer Schere nicht möglich wäre.
Man könnte sagen meine Beziehung zum Scherenschnitt war Liebe auf den ersten Schnitt. Das Skalpell ist für mich wie eine Verlängerung meiner Fingerspitzen. Jede Rundung, jede noch so kleine Ecke des Papiers ist spürbar und erreichbar. Das Skalpell ist für mich zum Synonym für den Bleistift geworden und keine noch so feine Linie wird gescheut.

Thematisch zeigen sich zwei große Vorlieben in meinen Werken. Auf der einen Seite sind da alte Märchen und Mythen aus der ganzen Welt. Hierbei lasse ich bevorzugt verspielte Formen und Motive in den Vordergrund treten, die von der Antike bis zum Jugendstil reichen. Im Gegensatz dazu zeigt sich in meinen oft dreidimensionalen Objekten aber auch eine Leidenschaft für modernes Design, das sich in abstrakten Formen und teils beleuchteten Papierschnitten präsentiert. Nicht selten besitzen diese Arbeiten mehrere Ebenen oder werden aus einzelnen Teilen zusammengesetzt. So entstehen neben Wanddekorationen auch feingliedrige Lampenschirme oder frei schwingende Mobiles.

Seien es nun freie Werke oder kundenspezifische Auftragsarbeiten, das Wechselspiel zwischen Altem und Neuem zieht sich wie ein roter Faden durch meine Arbeiten. Jeden Tag begegne ich neuen Ideen für meine Papierschnitte und wachse dabei auch immer wieder über mich selbst hinaus.